Himmlische Orte – auf dem Weg zum Nutzungsmanagement (inkl. Funden aus meinem Bildarchiv)

Ein kurzes Vorwort…
Ich bin wirklich überrascht, hier an dieser Stelle nach so kurzer Zeit bereits auch inhaltliches Feedback zu bekommen.


Ein großer Dank geht zu Jo nach Schweden, der mich auf einen Verkaufsfall in Stockholm aufmerksam machte. Hier wird derzeit ein (baptistisches) Gotteshaus aus dem 18. Jahrhundert zu Luxuswohnraum umgebaut. Der Elimkyrkan (ca. 960 m² Nutzfläche) in zentraler Lage im Stadtteil Östermalm steht nun ein Umbau im Wert von ca. 70 Millionen SEK bevor. Wer dem schwedischen mächtig ist oder wer Bildinformationen sucht wird u.A. hier fündig:
„Kyrka ska bli lyxvilla“ (von der Kirche zum Luxuswohnobjekt) Artikel in der DN vom 13.08.2013 oder hier „Kyrka blir bostad – för 70 miljoner kronor“ Artikel in der DI vom 12.08.2013. Zum Hintergrund: In der Region Stockholm (einer demografischen und ökonomischen Wachstumsregion) vollzieht sich derzeit ein interessantes Nebeneinander von kirchlichen Neubauten und Nutzungsaufgaben. Gerade die Svenska Kyrkan (ehemalige Staatskirche), die seit der Trennung von Staat und Kirche (2000) einen rapiden Mitgliederschwund erlebte, verzeichnet derzeit in der Region mehr Zu- als Abgänge zu ihrem Immobilien- bzw. Gotteshausbestand.


Die Bildaufnahmen, die diesen Beitrag schmücken entstanden 2009 im Rahmen einiger Recherchen im Themenfeld „Nutzungsintensivierung im Kontext bestehender sakraler Räume“. Die präsentierte Bildauswahl beschränkt sich auf Gebäude der Berliner Sophiengemeinde. Seit 2004 geht die Gemeinde mit der Kulturbüro SOPHIEN GmbH innovative Wege hinsichtlich der Bewirtschaftung ihres unter- und in Teilen auch ungenutzten Immobilienbestandes (Detailinformationen finden sich hier). In der Zielstellung geht es primär darum die Vielzahl der gemeindeeigenen Gebäude mit Leben zu füllen und wenn möglich ein Zubrot zu ihrem Unterhalt zu erwirtschaften. Auf Grund der prominenten Innenstadtlagen der Einzelgebäude fällt dies vermutlich dieser Gemeinde wesentlich leichter, als Stadtrandgemeinden, die mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sind. Dennoch handelt es sich klar um ein Beispiel, über das sich auch Kirchengemeinden in weniger „repräsentativen Lagen“ Gedanken machen sollten.

St. Elisabeth
St. Elisabeth Kirche

Ein möglicher gemeindlicher Baustein auf diesem Weg zu einem professionalisierten Nutzungsmanagement ist auch die Integration der gemeindlichen Raumangebote in das langsam wachsende Portal „Himmlische Orte“, welches durch die BESONDERE ORTE Umweltforum Berlin GmbH betreut wird. Dort werden Basisinformationen zu den räumlichen Möglichkeiten und Nutzungseinschränkungen gebündelt an potentielle Veranstaltungsnutzer weitergegeben. Unter den hier gelisteten sakralen Orten finden sich derzeit im Wesentlichen Gebäude und Räumlichkeiten in der Berliner Innenstadt (Mitte, Kreuzberg, Friedrichshain, Prenzlauer Berg). Die Sophiengemeinde selbst bietet über das Portal derzeit vier ihrer Standorte (St. Johannes Evangelist-Kirche, Villa Elisabeth, St. Elisabeth-Kirche sowie Zionskirche) zur Vermietung an.

Das dieser eingeschlagene Weg durchaus vielversprechend scheint verdeutlicht die inzwischen große Anzahl an Referenzen als auch die Dichte des an den Standorten gebotenen Veranstaltungsprogramms.

Im (an dieser Stelle nicht detaillier ausgeführtem) Zwischenfazit ein mögliches Modell mit vergleichsweise geringem Aufwand Nutzungsmöglichkeiten für sakrale Räume zu publizieren und einen Beitrag zu möglichen Nutzungsintensivierungen zu leisten.
Hierbei bleibt zu betonen: Gerade durch die gemeindeübergreifende Vernetzung/Präsentation von Angeboten (via Himmlische Orte) werden synergetische Effekte für alle Beteiligten generiert.

Eingangsportal - Golgathakirche
Eingangsportal – Golgathakirche
Christoph Albrecht Verfasst von:

Schreibe den ersten Kommentar

Schreibe einen Kommentar